Haltung

Terrarium:

Vor dem Erwerb unserer ersten Nattern kauften wir nach unserem damaligen Kenntnisstand und nach reichlicher Lektüre ein 100x50x50 Glasterrarium. Dieses Material wird aufgrund seiner guten Reinigungseigenschaften von vielen empfohlen. Rein optisch sind diese Becken jedoch ohne erheblichen Aufwand unserer Meinung nach ein Reinfall. Da wir bei der Erweiterung unserer Terrarienanlage auch auf optische Gesichtspunkte Rücksicht nehmen wollten (unsere Terrarien stehen im Wohnbereich) entschieden wir uns Holzterrarien auszuprobieren. Diese kann man relativ preisgünstig selbst herstellen oder auch aus dem Internet bestellen. Holzterrarien haben weiterhin den Vorteil, dass sie die Temperatur wesentlich besser halten als ein Glasterrarium. Dies ist vor allem bei den heutigen Energiekosten ein nicht zu vernachlässigender Vorteil.Die Becken sollten allerdings mit einem Lack versiegelt werden. Hierbei sollte man auf die Umweltverträglichkeit (speichelecht, für Kinderspielzeug geeignet) achten. Bisher haben wir mit diesen Terrarien die besten Erfahrungen gemacht. Auch die Reinigung der Becken funktioniert problemlos. Aus den o.g. Gründen haben wir unser Glasterrarium wieder abgegeben.

Bei der Größe der Terrarien weisen wir auf die einschlägigen gesetzlichen Bestimmungen hin.
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Beleuchtung und Beheizung:

Zur Beleuchtung verwenden wir Energiesparlampen, zur Beheizung der Becken reicht bei einem Holzterrarium ein handelsüblicher Spotstrahler, um die Temperatur tagsüber auf 25-29 Grad Celsius zu halten. Eine Verkleidung und Sicherung der Lampen bietet sich aus optischen Gründen an. Aus Sicherheitsgründen für die Schlangen wird eine Sicherung der Lampen oft empfohlen. Allerdings hat sich noch keines unserer Tiere um die Lampen gewickelt.

Bodengrund:

Als Bodengrund verwenden wir Tierwohl Super, ein Weichholzgranulat. Entgegen manchen Meinungen hatten wir damit auch noch nie Probleme.

Wasserschalen:

In vielen Publikationen werden für die verschiedenen Thamnophenarten unterschiedlichen Größen für den Wasserteil/Trinkwasserbehälter angegeben, um auch dem Badebedürfnis der Tiere Rechnung zu tragen. Unserer Meinung nach ist dies unnötig. Von unseren Tieren baden die allerwenigsten. Und das dann auch nur ab und an. Und das, obwohl wir mit der Unterart Atratus Tiere halten, die angeblich einen größeren Wasserteil benötigen. Deshalb verwenden wir für fast alle Becken glasierte Tonuntersetzer für Blumentöpfe mit dem Durchmesser 18 cm. Diese sind leicht zu reinigen und gefallen uns auch vom Aussehen her gut. Bei zu großen Wasserschalen stellt sich auch oftmals das Problem der dann erhöhten Luftfeuchtigkeit in den Terrarien, da dann aus den Schalen sehr viel mehr Wasser verdunstet als aus den Kleineren.

Terrarieneinrichtung und -hygiene:

Wir praktizieren eine relativ einfache Haltung der Nattern. Das heißt, dass es in unseren Terrarien keinerlei Bepflanzung mit Echtpflanzen gibt. Es werden lediglich Kletteräste, Versteckmöglichkeiten und wenige künstliche Pflanzen geboten. Dies hat den Vorteil der leichteren Reinigung der Becken, da die Tiere doch beim Fressen oft eine Sauerei veranstalten. Außerdem läßt sich der Kot der Tiere so auch leichter entfernen und man muss nicht auch noch die echten Pflanzen mitsamt ihrer Pflanzschalen reinigen.

Kotreste werden bei uns sofort entfernt, die Wasserschalen werden alle 2 Tage gereinigt und es wird den Tieren frisches Wasser geboten. Einmal in der Woche werden die Schalen desinfiziert. Das Einstreu wird nur alle 3-4 Monate komplett gewechselt, die Becken werden dann komplett gereinigt. Während der Winterruhe der Tiere werden die Terrarien neu versiegelt, falls dies nötig sein sollte.

Fütterung:

Wie bereits eingangs beschrieben, haben wir uns für die Thamnophenhaltung aufgrund der Möglichkeit der Ernährung mit Fisch entschieden. Allerdings sind wir von der ausschließlichen Fütterung mit Fisch abgekommen. Unsere Tiere bekommen entweder ein Stint-/Babymaus-, Stint-/Babyrattegemisch oder ausschließlich Nager. Die Tiere gedeihen durch die Fütterung auch mit Nagern einfach besser. Außerdem wird Mangelerscheinungen vorgebeugt.

Alle Tiere, außer Jungtiere bis 4 Wochen, bekommen einmal die Woche so viel zu fressen wie sie können. Außerdem wird das Futter bei der Fütterung des Fisch-/Nagergemischs immer mit Korvimin vitaminisiert. Bei reiner Nagerfütterung erfolgt die Vitaminisierung nur alle 4-6 Wochen.

Alle Futtertiere werden als Frostfutter erworben. Hier bietet sich für Viele nur der Erwerb über das Internet an, da der Kauf in den einschlägigen Zoofachgeschäften sehr teuer ist.

Da die Futtertiere bei Jungschlangen oftmals mundgerecht zugeschnitten werden müssen, ergibt sich bei der Fütterung mit Nagern aufgrund der Konsistenz der aufgetauten und zerteilten Futtertiere oft eine ziemliche Verschmutzung der Becken, insbesondere wenn die Tiere nicht einzeln sondern in Gruppen gehalten werden und dann versuchen,sich gegenseitig das Futter abzujagen.